Die Banken müssen als Folge der Finanzkrise wohl doch noch mehr Terrain abgeben. Schon der Kreditbereich bei klassischen Banken leidet sehr infolge der Finanzkrise. Viele Kunden verlagern ihre Kreditanfragen auf das Internet. Während früher die persönliche Beratung mitunter ausschlaggebend dafür war, dass Kreditkunden bei der Hausbank einen Kredit beantragt haben, so hat die Finanzkrise und der damit einhergehende Reputationsverlust dazu geführt dass Kreditkunden auf die Beratung zugunsten besserer Konditionen im Internet verzichten. Der Grund hierfür ist oft mangelndes Vertrauen in die beratenden Fähigkeiten der Bankangestellten. Viele Kunden haben nach der Finanzkrise das Gefühl, dass Banken vor allem im eigenen Interesse handeln.

Wie es scheint wirkt sich dieser Vertrauensverlust nicht nur in Sachen Kredite aus, sondern auch in Sachen Anlageberatung. Eine Studie der ING-DiBa zusammen mit TNS Infratest hat zutage gebracht wie erschreckend hoch die Zahl der Kunden ist, die das Vertrauen in die Beratung bei der Bank verloren haben. 74 Prozent gaben an das Vertrauen in die Banken verloren zu haben. Als Resultat daraus ergibt sich dass etwa 68 Prozent der Kunden sich nun selbst mit dem Thema Finanzen befassen. 40 Prozent der Bankkunden glauben dass bei einem Beratungsgespräch eher die Interessen der Bank im Vordergrund stehen als ihre eigenen. Fast 80 Prozent der Bankkunden vermuten dass die Bankmitarbeiter unter Druck stehen und bestimmte Produkte verkaufen müssen.

Ein weiterer negativer Aspekt bei Geldanlagen ist de Komplexität. Eine satte Mehrheit von über 80 Prozent hat die Vermutung dass durch die komplizierten Ausführungen bestimmte Kosten bei der Anlageberatung versteckt werden. Ebenso viele Kunden wünschen sich bei der Anlageberatung eine transparentere und einfachere Struktur und Vorgehensweise. Wenn die Banken nicht ein ähnliches Fiasko erleben wollen wie bei der Kreditfrage, sollten sie ihre Reputation im Hinblick auf die Anlageberatung verbessern und Kundenwünsche berücksichtigen.