1. Einleitung

Laut dem Kreditwesengesetz (Kwg) ist eine Bank oder ein Kreditgeber dazu verpflichtet, eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchzuführen, bevor ein gewünschter Kredit vergeben wird. Im Rahmen dieser Überprüfung verlangen Banken und Co. oftmals Kontoauszüge. Auf diese Weise sollen die wirtschaftlichen Verhältnisse des Antragstellers überprüft werden.

Zusätzlich kann auf diese Weise auch sichergestellt werden, dass die gemachten Angaben im Kreditantrag der Wahrheit entsprechen. Anhand der Kontoauszüge werden zudem die Geldeingänge überprüft. Doch nicht nur das Geld, das auf das Konto eingeht, ist für die Kreditgeber von Bedeutung.

2. Kontoauszüge als Indikator für Bonität

Bei einem Kreditantrag müssen die potenziellen Kreditnehmer in der Regel Kontoauszüge der letzten vier bis zwölf Wochen einreichen. Diese werden geprüft und mit den Angaben aus dem Kreditantrag verglichen. In erster Linie wird geschaut, welche Einkünfte tatsächlich vorhanden sind. Aber auch die Ausgaben werden beleuchtet. In diesem Fall richten die Kreditgeber ihr Augenmerk auf Rücklastschriften und Inkassoabbuchungen. Mögliche Rücklastschriften sind immer ein Indikator dafür, dass der Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig nachkommt. In diesem Fall stehen die Chancen für ein mögliches Darlehen eher schlecht. Noch gravierender sind jedoch Abbuchungen oder Zahlungen an Inkassounternehmen.

Inkassoabbuchungen führen zu Ablehnung eines Kreditantrages. Denn in diesem Fall wurde gegen den potenziellen Kreditnehmer bereits ein Mahnverfahren eröffnet, da dieser im Vorfeld seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist. Aufgrund dieser Tatsache geht der Kreditgeber von einer mangelnden Bonität aus und wird kein Risiko eingehen.

Kontoauszüge sind demnach ein wichtiges Instrument, um die Kreditwürdigkeit eines Kreditantragstellers festzustellen. Dabei müssen die Kontoauszüge stets lückenlos vorgelegt werden, damit die finanzielle Situation korrekt eingeschätzt werden kann. Mittels der Angaben aus den Kontoauszügen kann festgestellt werden, welche Ausgaben und Einnahmen vorhanden sind. Kreditgeber achten zudem darauf, ob gewisse Umsätze auf den Auszügen geschwärzt sind. Auch dies kann sich nachteilig auswirken und zu einer Kreditablehnung führen.

3. Kredite mit Kontoauszügen vs. Kredite ohne Kontoauszüge

Da sich mittlerweile nicht nur Banken auf die Vergabe von Krediten spezialisiert haben, lassen sich durchaus auch einige Kreditgeber finden, die auf Kontoauszüge verzichten. Vorrangig können diese Angebote im Internet gefunden werden. In der Regel wird bei einem Kredit ohne Schufa auch auf die Kontoauszüge verzichtet. Allerdings muss in diesem Fall die eigene Bonität beispielsweise durch ein hohes Einkommen verdeutlicht werden.

Alternativ lässt sich in diesem Fall ein Kredit auch mit einem Bürgen oder Mitantragsteller realisieren. Sofern ein Kreditgeber ein Darlehen ohne Schufa und Kontoauszüge gewährt, müssen jedoch höhere Zinsen eingeplant werden. Aber auch in diesem Fall kann es sich durchaus lohnen, die einzelnen Angebote aus dem Internet etwas genauer zu vergleichen. Mit ein wenig Zeit lässt sich so auch der passende Anbieter finden, bei dem keine Kontoauszüge vorgelegt werden müssen.