1. Einleitung

Für viele Kreditnehmer kann sich eine Umschuldung als vorteilhaft erweisen. Denn durch diese Finanzierung lassen sich bestehende Kredite kostengünstig ablösen. Bei einer Umschuldung profitieren die Kreditnehmer nicht nur von günstigeren Zinsen, sondern oftmals auch von einer Ratenersparnis, sodass sich die monatlichen Ausgaben ebenfalls reduzieren. Vor allem Alt-Kredite, die bereits seit einigen Monaten oder gar Jahren laufen, können aktuell, aufgrund des niedrigen Zinsniveaus, abgelöst werden. Doch eine Umschuldung bringt noch weitaus mehr Vorteile mit sich.

2. Sinn und Zweck der Umschuldung

Mithilfe einer Umschuldung lassen sich die verschiedensten Kreditformen ablösen. Ganz gleich, ob nun Finanzierung für das neue Auto oder den Kauf einer Immobilie – eine Umschuldung kann immer genutzt werden. Dabei rentiert sich eine Umschuldung vor allem für alte Kredite und Finanzierungen, die mit sehr hohen Zinsen den Geldbeutel der Kreditnehmer belasten. Denn je höher die Zinsen beim Alt-Kredit, umso mehr kann durch die Umschuldung gespart werden.

Selbst mehrere einzelne Kredite können sich durch die Umschuldung ablösen lassen, während immer von einem Niedrigzins profitiert werden kann. Eine Umschuldung hat aber nicht nur einen signifikanten Einfluss auf Ratenhöhe und Laufzeit, sondern verschafft den Kreditnehmern auch einen optimalen Überblick über die eigenen Finanzen.

3. ​Voraussetzungen für die Umschuldung

Ob und wann sich eine Umschuldung für den Kreditnehmer rentiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist ratsam, sich zunächst einmal einen Überblick über die Restschuld der alten Finanzierung sowie der noch verbleibenden Laufzeit und dem dazugehörigen Zinssatz zu verschaffen. Als Faustformel kann gesagt werden, dass je länger die übrige Laufzeit und je höher die Restschuld, umso mehr kann durch eine Umschuldung gespart werden. Zu berücksichtigen ist in diesem Fall zudem, dass die Bank bei einer Umschuldung lediglich 1 % der Restschuld als Entschädigung für die Vorfälligkeit verlangen darf.

Eine Umschuldung bietet sich demnach beispielsweise an, sofern:

  • die Zinsen seit dem Abschluss der alten Finanzierung gesunken sind.
  • sich die Bonität des Kreditnehmers seit der Finanzierung verbessert hat.
  • Kreditnehmer den Überblick über Kredite und Ratenzahlungen verloren haben.
  • in Zukunft eine größere Kreditsumme aufgenommen werden soll.
4. ​Umschuldung und das Thema der Restschuldversicherung

Viele Kreditnehmer schließen zusätzlich zur eigentlichen Finanzierung eine sogenannte Restschuldversicherung ab. Diese stellt sicher, dass die Raten auch dann an die Bank gezahlt werden, sofern der Kreditnehmer für die Zahlung der monatlichen Verpflichtungen, beispielsweise aus Krankheitsgründen, nicht mehr aufkommen kann. Gerade bei einer Restschuldversicherung lässt sich durch die Umschuldung ein hohes Sparpotenzial erzielen. Denn diese Versicherung verursacht nicht nur enorme Kosten in Bezug auf die gesamte Kreditsumme, sondern auch im Hinblick auf die monatliche Ratenzahlung.

Im Gegensatz dazu lässt sich eine solche Restschuldversicherung aber nur in wenigen Ausnahmefällen kündigen. Durch die Umschuldung werden aber auch die Versicherungskosten für die restliche Laufzeit dem Kreditnehmer erstattet. Je nach Höhe der Kreditsumme lässt sich ein drei- oder vierstelliger Betrag einsparen.

5. ​So funktioniert die Umschuldung

Eine Umschuldung ist eigentlich ganz einfach. Bei einem Anbieter wird ein neuer Kredit zu weitaus günstigeren Konditionen in Bezug auf Ratenhöhe, Laufzeit und Zinsen beantragt. Wichtig ist in diesem Fall jedoch, dass beim neuen Kreditgeber die Umschuldung als Verwendungszweck für den Kredit angegeben wird. Auf diese Weise profitieren die Kreditnehmer von besonderen Konditionen, die nur im Falle einer Umschuldung gewährt werden. Zusätzlich wird dem Kreditgeber so vermittelt, dass mit der neuen Finanzierung bestehende Verbindlichkeiten abgelöst werden. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Bonität und den günstigen Zinssatz.

Mit dem neuen Darlehen werden dann die Restschulden vor Ablauf der Kreditlaufzeit getilgt. Es erfolgt also eine vorzeitige Begleichung der Kreditsumme. Für den Kreditnehmer bedeutet dies, dass im Idealfall nur noch eine Kreditrate monatlich zu zahlen ist.

Vor der Umschuldung sollten sich Kreditnehmer jedoch genau überlegen, welche Kredite umgeschuldet werden sollen. Anschließend werden die Altkredite im Hinblick auf Laufzeit und Restschuldhöhe analysiert. Dabei sind vor allem die Fristen zur Ablösung des Kredits von entscheidender Bedeutung. Alle Verträge, die vor dem 11. Juni 2010 abgeschlossen wurden, haben eine gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten. Bei Verträgen, die nach dem 11. Juni 2010 abgeschlossen wurden, kann die Rückzahlung jederzeit und fristlos erfolgen. Neben der Berücksichtigung der Fristen sollte auch detailliert die Restschuld der bestehenden Kredite ermittelt werden, um eine konkrete Kreditsumme für die Umschuldung zu haben.