Wer bisher in Europa Kreditangebote vergleichen wollte, der kam sich so vor als müsste er eine neue Sprache lernen. Von Einheitlichkeit war keine Spur. Verbraucherkredite konnte man wegen ihrer verschiedenen Konditionen und Ausführen einfach nicht vergleichen. Daher war für durchschnittliche Verbraucher der europäische Kreditmarkt ein undurchdringlicher Wald. Doch wenn alle Länder die gleiche Währung haben, sollten auch Dinge wie Kredite im vereinten Europa doch eigentlich einheitlich sein. Zu diesem Schluss kam auch die EU Kommission im Januar 2008. Die Verbraucherkredite sollten neu geregelt werden. Doch von dieser Entscheidung war es ein langer Weg bis zur Umsetzung. Am 11 Juni diesen Jahres ist es jedoch endlich so weit und die neue EU Richtlinie für Verbraucherkredite tritt endlich in Kraft.

Doch was bringt die neue Richtlinie für die Verbraucher? Nun zunächst sorgt die neue Richtlinie für Einheitlichkeit, denn die zersplitterten Kreditmärkte Europas sollen zu einem einheitlichen Kreditmarkt zusammenwachsen. Die Kreditanträge werden jetzt europaweit einheitlich gestaltet. Der Kreditnehmer erhält im Kreditantrag umfassende Informationen. Auf diese Weise sollen die Bürger Europas problemlos Kredite in anderen europäischen Ländern beantragen können. Wie und ob die Richtlinie in dieser Hinsicht umgesetzt wird bleibt vorerst abzuwarten.

Der zweite große Aspekt der Richtlinie ist die Sicherheit der Verbraucher. Viele Verbraucher fallen auf unseriöse Angebote rein. Vor allem in Zeitungen werden Kredite mit Lockwerbungen angeboten, bei denen der angegebene Kreditzins nicht der Realität entspricht. Die Richtlinie sieht vor, dass die Zinsangaben dem typischen Durchschnittssatz entsprechen sollen. Damit dürfte das Leben für unseriöse Anbieter und Kredithaie schwerer werden. Ein weiterer Punkt ist die Möglichkeit Kredite schneller abzulösen. Die Verbraucher können jedoch nicht sofort mit den Änderungen rechnen. Denn die Einhaltung und Umsetzung der Regelung wird in jedem Land anders gehandhabt. Daher bleibt auch hier die endgültige Umsetzung abzuwarten.