1. Einleitung

Der Begriff P2P-Kredit steht für Peer-To-Peer, was übersetzt so viel wie Mensch-zu-Mensch bedeutet. Sprich, es wird also ein Kredit von einer Privatperson für eine andere Privatperson gewährt – Firmenkredite werden nur selten bis gar nicht über P2P abgewickelt. Umgangssprachlich wird ein solcher Privatkredit auch gerne als Crowdlending bezeichnet. Demnach schaltet sich bei einem P2P-Kredit keine Bank ein, die das Geld zahlt. Das erspart einigen bürokratischen Aufwand und bringt auch einige Vorteile mit sich, aber auch die Nachteile sollten diesem Fall nicht außer Acht gelassen werden.

2. Wie genau funktioniert ein P2P-Kredit?

Wer einen solchen Privatkredit erhalten möchte, muss sich in der Regel zunächst auf einer speziellen Plattform registrieren. Auf dieser Plattform sind dann sowohl Kreditnehmer wie auch Kreditgeber oder Investoren gelistet. Die Kreditgeber bzw. Investoren können sich verschiedene Listen mit Investitionsmöglichkeiten ansehen und anschließend entscheiden, in welches dieser Projekte sie investieren möchten. Dabei werden die einzelnen Projekte auch in verschiedene Risikoklassen unterteilt. Diese wiederum sind für die Rendite entscheidend, die ein Investor oder Kreditgeber mit dem jeweiligen Projekt erzielen möchte. Risikobehaftete Projekte bringen demnach eine höhere Renditeaussicht mit sich. Im schlimmsten Fall riskieren die Investoren oder Kreditgeber im gleichen Atemzug aber auch ein höheres Kreditausfallrisiko.

3. Der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdlending

Der P2P-Kredit oder auch Crowdlending kann als Unterform des Crowdfunding bezeichnet werden. Beim Crowdfunding gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf einer speziellen Plattform Geldmittel zu sammeln. So können beispielsweise Gelder für verschiedene Projekte oder Vereine im Rahmen eines Crowdfundings gesammelt werden. Das Crowdlending wiederum richtet sich in erster Linie ausschließlich an einen Kreditnehmer und einen Kreditgeber oder Investor.

Bei einem P2P-Kredit entscheidet sich in der Regel ein Kreditgeber einem potenziellen Kreditnehmer finanziell unter die Arme zu greifen und diesem einen Privatkredit in der gewünschten Höhe zu gewähren. Auf diese Weise kann auch auf den bürokratischen Aufwand, der oftmals bei der Kreditvergabe durch eine Bank sein muss, verzichtet werden.

4. ​Welche Gefahren lauern bei dem P2P-Kredit?

Die Gefahren bei dieser Art des Privatkredits lassen sich in der Regel auf der Seite der Kreditgeber finden. Denn das Ausfallrisiko ist sehr hoch. Kreditgeber müssen sich deshalb sehr gründlich über die potenziellen Kreditnehmer informieren und deren Sicherheiten überprüfen. Kommt der Kreditnehmer seinen monatlichen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, haben die Kreditgeber nur wenig Spielraum, um agieren zu können. In den meisten Fällen bleibt nur der Weg zum Anwalt, damit dieser ein entsprechendes Mahnverfahren einleiten kann.

Für Kreditnehmer ist der P2P-Kredit hingegen die einfachste Möglichkeit, einen Privatkredit aufzunehmen. So fallen beispielsweise auch erst Gebühren an, sofern eine erfolgreiche Vermittlung an einen Investor oder Kreditgeber erfolgt ist. Mit diesem werden dann auch alle weiteren Schritte abgestimmt. So können Ratenhöhe und Laufzeit oftmals individuell bestimmt werden.

P2P-Kredite sind sicherlich eine einfache und mitunter auch unkomplizierte Möglichkeit, um schnell eine finanzielle Durststrecke zu überbrücken. Allerdings müssen potenzielle Kreditnehmer zunächst einmal einen geeigneten Investor oder Kreditgeber finden. Vor allem bei einer schlechten Schufa oder Bonität wird dieses Unterfangen zu einer großen Herausforderung, da auch private Kreditgeber sicherstellen wollen, dass sie am Ende das gewährte Darlehen zurückerhalten.